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Wie wahlt man eine e-gitarre

Aktualisiert 04.09.2023
5 Min. Lesezeit
Juraj Haruštiak
Strats, Teles, LP-, V- oder SG-Moddelle, Superstrats, Semi-Akustik-Gitarren, Jazzmaster, Jaguar und viele andere Bestien. In der Welt der E-Gitarren findet man fast alles: verschiedenste Formen, Holzarten, Tonabnehmer, Stege, Farben und andere Anlockungen, denen man am Anfang sehr leicht unterliegen kann. Keine Angst, bei der Wahl Ihrer E-Gitarre werden wir Ihnen sehr gerne helfen. Zuerst muss aber geklärt werden, welche Gitarre Sie eigentlich suchen.
Wie wahlt man eine e-gitarre

Wie soll ich eine Gitarre wählen, wenn ich noch gar nicht weiß, ob ich dieses Instrument spielen möchte?

In diesem Fall empfehlen wir Ihnen eine Elektro-Akustikgitarre oder eine E-Gitarre - diese beiden bieten dem Spieler nämlich die breitesten Klang-Möglichkeiten. Wer sagt, dass man die E-Gitarre nicht gefühlvoll spielen kann? Und wer behauptet, dass sich ein Rock-Solo auf einer Elektro-Akustikgitarre nicht spielen lässt? Wir behaupten Folgendes: Sie haben endlose Möglichkeiten!

  • ST-Modelle - ein absoluter Klassiker, ein Prototyp dessen, wie eine E-Gitarre aussehen soll. Die Strats lieben Rock, Blues, Hard-Rock, aber auch Metal. Diese Modelle werden bzw. wurden von Musikern wie Jimi Hendrix, David Gilmour, John Frusciante, Eric Clapton oder Buddy Holly gespielt.
  • Singlecut-Modelle - seit mehr als 60 Jahren gehört der Klang von Les Paul Gitarren zu den bedeutendsten Sounds von E-Gitarren weltweit. Harte Riffs und cremige Gitarrensolos - so sind die Musikinstrumente, die von Gitarrenspielern wie Jimmy Page, Slash, Zakk Wylde, Bob Marley oder Billie Joe Armstrong so beliebt sind.
  • Super ST-Modelle - bei diesen Instrumenten handelt es sich um eine Kombination der alten Form und eines starken und vielseitigen Sound, der für moderne Gitarren typisch ist. Schnelles Spielen, ein hohes Ausgangssignal und ein bequemes Spielgefühl. Steve Vai, Eddie Van Halen oder Joe Satriani könnten uns mehr darüber erzählen.
  • Hard & Heavy - für alle Fans der brutalen Verzerrung sind gerade die Modelle aus dieser Kategorie geeignet. Diese Gitarren liefern den brutalsten Sound, extreme Unterstimmung und ermöglichen dem Spieler Arbeit mit mehreren Saiten. Welche berühmten Musiker bevorzugen diese Instrumente? Zum Beispiel Stephen Carpenter, Tosin Abasi, Kerry King oder Randy Rhoads.
  • Doublecut - habe ich gerade den Namen AC/DC gehört? Ja, die SG-Modelle sind ein Must-have für alle Fans von Hard Rock. Auch Legenden wie Angus Young, Tony Iommi oder Frank Zappa besitzen oder besaßen gerade diese Instrumente!
  • Semi-Hollowbody Modelle - Achtung, diese Gitarren sind nicht nur für Jazzspieler geeignet. Sie besitzen einen reichen und natürlichen Klang, der perfekt z.B. auch zum Rock-Genre passt. Achten Sie nur auf die Rückkopplung. In die Semi-Akustik-Gitarren haben sich Musiker wie Joe Pass, Pat Metheny, Dave Grohl, B.B. King oder Chuck Berry verliebt.
  • Jaguar - die Wahl Nr. 1 aller Rebellen. Diese 'Surf-Rock-Waffen' aus den 60-er Jahren wurden in den 90-ern wieder populär, nachdem die alternativen Gitarrenbands auf die Szene kamen. Kurt Cobain, Kevin Shields, J Mascis oder Johnny Marr - wenn Sie diese Herren kennen, dann kennen Sie auch den Klang von diesen wertvollen Instrumenten.
  • Unkonventionelle Bauformen - Klang, der alle Ihre Anforderungen befriedigen wird - von weichen Akkorden bis zu massiven Riffs. Gitarren mit dieser Form besitzen zwei Humbucker. Begeistert von ihnen waren Musiker wie z.B. Carlos Santana, Dave Navaro, Mark Tremonti oder Orianthi.

Welche bedeutende Faktoren beeinflussen den Sound von E-Gitarren?

Vielleicht haben Sie sich bereits für ein Modell entschieden, das Sie kaufen wollen. Bevor Sie es tun, denken Sie noch über die einzelnen Bestandteile einer E-Gitarre nach. Vielleicht finden Sie etwas, was Sie inspiriert oder was Ihnen bei der Entscheidung hilft. Jedes Modell wird nämlich in mehreren Ausführungen hergestellt. Dank dieser Tatsache können Sie Ihre ästhetischen und klanglichen Preferenzen nach Ihrem Geschmack kombinieren.

Holz

Korpusse und Hälse von E-Gitarren werden meistens aus dem sog. Klangholz hergestellt. Diese Holzarten können auf das Spiel reagieren und es in Form von verschiedenen Vibrationen bzw. Tönen wiedergeben. Jede Holzart besitzt andere Resonanzeigenschaften, was man im Endeffekt am Klang hören kann. Welche Haupteigenschaften besitzen also die einzelnen Holzarten?

  • Erlenholz – sehr gute Resonanzeigenschaften (vor allem von mittleren Frequenzen) und ein langes Sustain. Aus dieser Holzart werden vor allem die Korpusse der ST-, T- oder Super ST- Modelle hergestellt.
  • Esche – ähnliche Klangeigenschaften wie beim Erlenholz; aus diesem Grund werden aus dieser Holzart die gleichen Gitarrenmodelle wie aus Erlenholz hergestellt. Ein Vorteil ist ein attraktives Aussehen mit einer reichen Maserung.
  • Mahagoni – mittelstarkes Holz, dicht, mit sehr guten Resonanzeigenschaften (vor allem was die Bässe und Mitten angeht).Aus dieser Holzart werden vor allem die Singlecut Gitarren hergestellt.
  • Lindenholz – weiches und relativ leichtes Holz mit einer reichen Dynamik und guten Resonanzeigenschaften (vor allem was die mittleren Frequenzen angeht), das für die Herstellung von Korpussen benutzt wird. Es geht um eine Holzart, die gewöhnlich leicht verfügbar ist. Aus diesem Grund wird sie vor allem für die Herstellung von günstigeren Modellen benutzt.
  • Akazienholz – ähnliche Klangeigenschaften wie bei der Esche, Resonanz ist jedoch nicht so hoch. Aus dieser Holzart werden vor allem günstigere Gitarren hergestellt.
  • Palisander – ein sehr hartes Holz mit sehr guten Resonanzeigenschaften, aus welchem die meisten Griffbretter hergestellt werden. Palisanderholz besitzt viele Poren in der Holzoberfläche und ist in verschiedenen Farbtönen verfügbar.
  • Ahorn – ein sehr hartes Holz, aus welchem vor allem Gitarrenhälse, Griffbretter und Resonanzdecken hergestellt werden. Diese Holzart besitzt sehr gute Resonanzeigenschaften, vor allem im hohen Frequenzbereich.
  • Ebenholz – ein hartes und festes Holz, sehr angenehm zu greifen. Diese Holzart wird vor allem für die Herstellung von Griffbrettern hochwertiger Gitarrenmodelle benutzt.

Tonabnehmer

Schrauben und eine kleine glänzende Fläche aus Metall oder Kunststoff - sollten Sie so etwas an einer Gitarre sehen, dann handelt es sich dabei um einen Tonabnehmer. Gerade diese kleinen Bestandteile der E-Gitarren haben den größten Einfluss auf den resultierenden Klang. Deshalb sollten Sie bei der Wahl eines passenden Tonabnehmers besonders sorgfältig sein. Zum Glück gibt es nur drei Hauptarten von Tonabnehmern:

  • Single-Coil-Pickups für einen klaren und sauberen Klang - Tonabnehmer aus dieser Kategorie sind absolute Klassiker. Sie bestehen aus Magneten und einer Spule und können vor allem bei den ikonischen Instrumenten mit der ST- und T-Bauform gefunden werden (aber auch bei vielen anderen). Gerade dieser Art des Tonabnehmers haben die Musikinstrumente ihren 'gläsernen' Sound zu verdanken. Auch Musiker wie Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan, David Gilmour oder John Frusciante sind Fans von Single-Coils. Achtung: dank ihrer Bauweise neigen diese Pickups dazu, Brummgeräusche abzugeben.
  • Humbucker für fette Riffs und unendliche Solos - Humbucker bestehen aus zwei Spulen mit entgegengesetzten Polaritäten, was das Brummen verhindert. Mit diesen Tonabnehmern erzielen Sie einen reichen Klang, vor allem im unteren und mittleren Frequenzbereich. Die hohen Frequenzen klingen zwar nicht so schön wie bei den Single-Coil-Pickups, aber wen interessiert so etwas, wenn man gerade beim Spielen eines fetten Riffs ist! Auf Humbucker schwören Gitarrenspieler wie Slash, Jimmy Page, Joe Pass oder Steve Vai.
  • Aktive Tonabnehmer für eine kompromisslose Verzerrung - sollten Sie vor allem Metal spielen wollen, brauchen Sie in eine Gitarre mit aktiven Tonabnehmern investieren. Diese Tonabnehmer besitzen einen batteriebetriebenen Vorverstärker, dank welchem sie viel saftiger klingen als passive Pickups. Ihren ausgezeichneten Klang - vor allem im unteren und mittleren Frequenzbereich - schätzen Gitarrenspieler wie Kirk Hammet, Jim Root, John Petrucci, Stephen Carpenter oder Tosin Abasi. Auch Sie können den saftigen Klang genießen!

Bauform

Auch die Art und Weise, wie die Gitarre gebaut wird, beeinflusst ihren Klang. Drehen Sie die Gitarre um und schauen Sie sich die Stelle an, wo der Korpus mit dem Hals verbunden ist. Was sehen Sie? Eine zusammengeschraubte Gitarre lässt sich relativ leicht reparieren, ein Teil der Vibrationen geht jedoch bei ihrer Übertragung verloren (Sustain ist somit kürzer). Sollten Sie sich für eine Gitarre mit einem geklebten Hals entscheiden, werden Sie mit einem seeehr langen Sustain beloht. Achtung: Sollte etwas mit dem geklebten Hals passieren, wird die Reparatur viel komplizierter und teurer sein als bei einem geschraubten Hals. Genauso sieht es mit einem durchgehenden Gitarrenhals aus, der sich über die gesamte Länge des Instruments erstreckt. Sie ahnen richtig - die Resonanz und das Sustain werden nicht besonders gut sein. Die Reparatur eines durchgehenden Gitarrenhalses ist ebenso sehr kompliziert.

Auch der Korpus der Gitarre kann einen riesigen Einfluss auf den resultierenden Klang des Instruments haben. Der Body kann aus Massivholz hergestellt werden oder ähnlich wie bei Akustikgitarren in der Version 'hollow' (Hohlbody) oder 'Semi-Hollow' vorkommen. Am meisten verbreitet sind die Gitarren aus Massivholz. Diese Instrumente sind zuverlässig und resistent gegenüber Rückkopplungen. Ihr Klang ist schärfer und dominant - die Holzart, aus welcher der Body hergestellt ist, spielt hier keine so wichtige Rolle wie z.B. bei den Halbresonanzgitarren.

Die Halbresonanzgitarren sind solche Instrumente, die entweder einen Hohlbody oder einen Semi-Hollow-Body besitzen. Das Holz, aus welchem diese Gitarren hergestellt werden, beeinflusst sehr bedeutend ihren Klang. Die Töne sind meistens weicher und natürlicher. Im Inneren des Bodys von Halbresonanzgitarren befindet sich ein zusätzlicher Holzblock, der die Rückkopplungen minimalisieren soll.

Saiten

Jetzt weiß ich alles. Fast alles. Und was ist mit den Saiten? Sind die auch sehr wichtig? Unsere Antwort: Ja. Die Wahl der passenden Saiten ist genauso wichtig wie die Wahl des richtigen Ganges beim Fahrrad fahren. Wenn Sie nur locker spielen wollen, greifen Sie ruhig nach dünneren Saiten mit der Stärke 9 oder 10.

Gibt es eine E-Gitarre, die generell zu empfehlen wäre?

Ja. Die meisten Gitarrenspieler weltweit spielen zumindest einige Zeit lang eine Stratocaster oder Les Paul. Modelle mit dieser Bauform sind seit Jahrzehnten beliebt und werden für absolute Klassiker gehalten. Versuchen Sie es auch mit diesen ikonischen Instrumenten - die Chancen, dass Sie zufrieden sein werden, liegen sehr hoch. Wenn Ihnen die Lebensdauer der Saiten und ein bequemes Spiel wichtig sind, besorgen Sie sich beschichtete Saiten - die Extra-Shicht schützt die Saiten und verlangsamt den Rostvorgang. Achtung: Der Klang von diesen Saiten ist nicht mehr so sauber wie bei den klassischen Saiten!

Reicht mir die Gitarre selbst oder brauche ich noch etwas dazu?

Wenn Sie Ihr Spiel nicht hören wollen, reicht Ihnen nur die E-Gitarre. Ansonsten brauchen Sie einen Verstärkers oder ein Combo (Kombination eines Verstärkers mit einem Lautsprecher). Dazu brauchen Sie dann natürlich noch ein Kabel, damit Sie die zwei Sachen verbinden können. Das Spiel wird Ihnen viel mehr Spaß bereiten, wenn Sie sich ein paar Effekte anschaffen - Ihr Instrument wird dadurch vielseitiger. Wählen Sie ein passendes Combo und ein paar Effekte dazu - dann werden Sie den Klang Ihrer neuen E-Gitarre in vollen Zügen genießen können.

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